Die Vorbereitungen liefen schon einige Wochen: Am Feiertag Maria Aufnahme in den Himmel feierte die Gemeinde das Patrozinium. Zum Feiern gab es also gleich zwei Feste: Das Hochfest der Maria Himmelfahrt und das Patronatsfest, denn unser Liebfrauenmünster ist der Heiligen Jungfrau Maria geweiht.
Am Tag zuvor brachten die Damen des Katholischen Deutschen Frauenbundes, Ortsgruppe Ingolstadt-Mitte, wunderschöne, herrlich duftende Kräuter und Blumen mit zum Binden der Kräuterbüschel. Die Kräuter- und Blumenweihe hat in Bayern eine lange Tradition. Die Büschel werden zu Hause getrocknet und am Kreuz aufgehängt zum Schutz vor Unglück, Krankheit, Gewitter und Feuer. Vor dem Gottesdienst wurden die Weihebüschel verkauft.
Am Samstag, den 15.08.2020 fand der Festgottesdienst im Münster statt. Auf Grund der Corona-Situation musste man sich für diesen Gottesdienst anmelden und bis auf wenige Restplätze war er ausgebucht. Die Ordner hatten einiges zu tun um auch noch den Gläubigen, die spontan gekommen waren, die Teilnahme zu ermöglichen.
(Im rechten Bild von links: Altbürgermeister Peter Schnell, Oberbürgermeister Dr. Christian Scharpf und MdL Alfred Grob)
Dekan Bernhard Oswald leitete die Festmesse. Mitzelebranten waren Pater Huber Gerauer, Pater Désiré aus Burundi und Diakon Michael Neufanger. Die Festpredigt hielt Pfarrer Reinhard Stadler, Spiritual am Kloster Gnadenthal Ingolstadt. Er beantwortete die Frage “Warum ist das Hochfest so beliebt?” damit, dass Marias Lebensweg jedem Menschen große Hoffnung für die eigene Zukunft geben kann. Er regte die Gläubigen zu Gedanken über die drei Worte des Namens des Hochfestes an: „Maria“, „Aufnahme“ und „Himmel“. Maria lässt uns nicht allein, ist immer für uns da und kämpft an unserer Seite.
Das Patrozinium wurde von der Messe in G-Dur D167 von Franz Schubert umrahmt. Unter der Gesamtleitung von Peter Dijkstra setzten die Münster-Vocalisten und die Solisten begleitet vom Streichensemble, sowie Christian Fuß an der Trompete und Evi Weichenrieder an der Bach-Orgel einen musikalischen Höhepunkt.
Die Messe endete mit anschließender Marienweihe am Alter der Dreimal Wunderbaren Mutter. Dieser Seitenaltar erstrahlt nach dem Brand letztes Jahr wieder in neuem Glanz.
Dekan Oswald dankte allen Mitwirkenden am Festgottesdienst. Als die vielen Gläubigen langsam das Münster verließen, blieb der Duft der Kräuterbuschen und der überaus schönen Dekoration des Altars. Ein bisschen herbstlicher Hauch war auch dabei.